Die Reha bewirkt einiges: Man kann sich besser bewegen, ist nicht so schnell erschöpft, hat weniger Schmerzen und fühlt sich insgesamt wohler. Aber leider hält diese Wirkung nicht allzu lange an. Schon nach sechs Monaten geht es vielen Patienten wieder genauso wie vor der Reha. Das hat zwei Gründe.
Erstens: Chronische Krankheit braucht chronische Therapie
Die meisten Krankheiten, die in der Reha vorkommen, sind chronisch. Das heißt: Man hat sie lange Zeit oder für immer oder immer mal wieder. Alle Therapien wirken aber nur für eine begrenzte Zeit. Für einen dauerhaften Erfolg müsste man sie daher ständig wiederholen. Auch die Therapie müsste „chronisch“ sein.
Zweitens:
Drei Wochen sind zu kurz
Drei Wochen sind schnell vorbei. Manche Therapien brauchen länger, bis sie richtig wirken. Zum Beispiel das Training von Kraft und Ausdauer: Die Muskeln brauchen Monate, bis sie wirklich wachsen. Schmerzen sind oft sehr hartnäckig. Erst nach monatelanger Therapie klingen sie ab.
Zu Hause geht es weiter
Wer einen dauerhaften Erfolg will, muss die Therapie zu Hause fortführen. Natürlich nicht die ganze Therapie, so viel Zeit hat niemand. Teile genügen – die Teile, die Ihnen besonders hilfreich erscheinen.
Das ist leichter gesagt als getan. Vielen fällt es schwer, über lange Zeit regelmäßig etwas für die Gesundheit zu tun. Am besten klappt es, wenn man sich einer Gruppe anschließt. Sportvereine, Volkshochschulen oder Fitness-Studios bieten viele Möglichkeiten.
Die Rehaträger helfen
Auch die Rentenversicherung und die Krankenkassen können Ihnen helfen, am Ball zu bleiben. Sie bieten Ihnen die so genannte Nachsorge an. Sehr bekannt ist zum Beispiel das Nachsorgeprogramm IRENA (Abkürzung Intensivierte Rehabilitationsnachsorge). Wer die Reha auf Kosten der Rentenversicherung macht, kann anschließend noch weitere 24 Therapietermine wahrnehmen, und zwar kostenlos. Mit etwas Glück gibt es eine zugelassene Einrichtung, die Sie von zu Hause aus leicht erreichen können. Die Rehaeinrichtungen haben Listen mit Adressen. Wenn Sie berufstätig sind, findet die Nachsorge nach Feierabend statt. Viele weitere Informationen zur Nachsorge finden Sie hier.
Andere Nachsorgeprogramme heißen Rehasport, Funktionstraining oder medizinische Trainingstherapie. Ihr Rehaarzt sagt Ihnen, was für Sie in Frage kommt. Diese Programme helfen Ihnen, sich an ein regelmäßiges Training zu gewöhnen. Aber irgendwann sind sie zu Ende. Was dann? Dann haben Sie sich so daran gewöhnt (hoffentlich), dass Sie aus eigener Kraft weitermachen. Und vielleicht macht das sogar Spaß!
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Rehabilitanden zum Thema Nachsorge
Hier kommen Ärzte, Therapeuten und Wissenschaftler zu Wort
Seite erstellt 2012, letzte Aktualisierung 18. November 2020